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Und trat zuletzt das Alter ein,
So machten oft dem Hofbeschützer,
So wie dem faulen Stubensitzer,

100
Ein an den Hals gehenkter Stein,

Ein Schuß, ja selbst des Henkers Hände
Durch einen Keulenschlag, ein Ende.
Auch sahen viele nie das Licht,
Die man bey der Geburt ersäufte,

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Damit sich ihre Zahl nicht häufte,

Und ihre Mütter wagtens nicht
Die seufzende Natur zu rächen.
Doch endlich weckten Harm und Wuth
Des armen Völkleins trägen Muth;

110
Man fieng von Freyheit an zu sprechen.

In einem heimlichen Senat
Gab einst ein Pommer laut den Rath
Das Joch der Sklaverey zu brechen.
Krieg! rief der helle Haufen, Krieg!

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Nur ein bejahrter Dogge schwieg

Und als der ganze Rudel wollte

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_153.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)