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Die Kraniche des Ibycus.

Ballade.


     Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
Der auf Corinthus Landesenge
Der Griechen Stämme froh vereint,
Zog Ibycus, der Götterfreund.

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Ihm schenkte des Gesanges Gabe,

Der Lieder süßen Mund Apoll,
So wandert er, an leichtem Stabe,
Aus Rhegium, des Gottes voll.

     Schon winkt auf hohem Bergesrücken

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Acrocorinth des Wandrers Blicken,

Und in Poseidons Fichtenhayn
Tritt er mit frommem Schauder ein.
Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme
Von Kranichen begleiten ihn,

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Die fernhin nach des Südens Wärme

In graulichtem Geschwader ziehn.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_267.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)