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Das den Eingang schatticht überwölbet;Offen stand der Gartenmauer Pförtchen,
Offen auch die Hinterthür des Hauses.
Leise hatt’ ich mich hineingeschlichen,
Wollte nun die Treppe schnell ersteigen,
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Als ein Baum, an den ich unsanft streife,Mich aus meinem wachen Traum erweckte. –
Still und einsam lag die Abendlandschaft;
Sternchen blinkten hin und her am Himmel,
Lichter da und dorten durch die Fenster. –
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Jetzt – wie schlug das Herz mir! – kam ein WagenAuf dem Fahrdamm angerollt; im dunkeln
Ward mir nur die schaukelnde Bewegung
Sichtbar; schon verdoppelt’ ich die Schritte,
Ihn am nahen Stadtthor zu erreichen,
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Als ein morsches Rad mit dumpfem PrasselnBrach. Ich fliege hin. Zwey wohlbekannte
Stimmen unterscheid’ ich. – Hülfe! Hülfe!
Ruft die Zofe; – „Ruhig, spricht die Dame,
Ist uns doch kein Leides wiederfahren.“
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Und sie stiegen aus. Auf meinen LippenSchwebte schon die zärtlichste Begrüßung;
Ausgebreitet hielt ich schon die Arme,
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_029.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_029.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)