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     Ist nur der Saracen es werth,

Daß ihn bekämpft des Christen Schwerdt?
Bekriegt er nur die falschen Götter?
Gesandt ist er der Welt zum Retter,
Von jeder Noth und jedem Harm

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Befreien muß sein starker Arm,

Doch seinen Muth muß Weißheit leiten
Und List muß mit der Stärke streiten.
So sprach ich oft und zog allein,
Des Raubthiers Fährte zu erkunden,

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Da flößte mir der Geist es ein,

Froh rief ich aus, ich hab’s gefunden.

     Und trat zu dir und sprach dieß Wort:
„Mich zieht es nach der Heimat fort.“
Du Herr willfahrtest meinen Bitten

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Und glücklich war das Meer durchschnitten.

Kaum stieg ich aus am heimschen Strand,
Gleich ließ ich durch des Künstlers Hand
Getreu den wohlbemerkten Zügen
Ein Drachenbild zusammenfügen.

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Auf kurzen Füßen wird die Last

Des langen Leibes aufgethürmet,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_155.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)