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     Aber ihm nahte gelassen, mit ernsten Worten Simaitha:

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Zürnst du den Göttern, mein Freund, den gütigen, daß sie das Herz dir

Zart und fühlend gebildet, der Freud’ und dem Kummer empfänglich?
Doch von außen dringt und oberflächlich der Schmerz nur,
An die ruhige Brust, wo tief im Innern das Glück quillt.
Aber sage warum doch jetzt, so nahe der Stunde

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Die uns auf immer vereinet, du fern dich zeigest und fremd mir?

Trübes Schweigen nur ists und scheu verschlossener Kleinmuth
Welche dem offenen Blick, der heitern Rede begegnen.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_063.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)