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Sonscht deant Se sich jo bees verbrenna,
Dia Bänk send elend hoiß do henna!“ –
Des secht mer jetzt der guate Ma,

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Jetzt, wo-n-e kaum me sitza ka!


So hock e do, ond schwitz osäglich,
’s isch faschtgar nemme guat erträglich,
Scho sag e vor me na verschtohla:
„Der Deifel soll ’s ganz Dampfbad hola!“

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Jetzt endlich kommt der Wärter rei,

Ond secht: „So, jetzt kommt Nomro zwei!“

Druf hot er me en Dampfraum g’nomma
Ond secht, er däh glei wieder komma,
Ond hoißt me no uf ’s neie sitza,

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I soll no dapfer weiter schwitza.

Gern hätt’ e zua-n-em g’sagt: „Was gilt’s,
Mi fendescht nemma, – i verschmilz!“ –

Der Mensch ka scheint’s, des muaß i saga,
Meh wia-n-er selber woiß, vertraga;

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Heit zoig i no en Blick, en schtolza,

Weil i zom Glick be net verschmolza;
Heit frog e me no dann ond wann,
Wia-n-i des iberschtanda han.

Je meh vo mir isch ’s Wasser g’loffa,

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Je meh hot mi a Durscht betroffa;

A Durscht, – mei Lebdag, i sag’s g’lassa,
Han ’s so weit i net komma lassa! –
Hätt’ i jetzt ebbes dronka – no
Hätt ’s gradawegs en Zischer do.

Empfohlene Zitierweise:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)