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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

Ich meister Heinrich Negelein, licenciat in gaistlichen rechten, der zeit pfarer, und wir die pflegere und caplan gemeinlich und samentlich der bruderschaft an der pfarkirchen zu Gemunde, bekennen offenlichen mit disem brieve fur uns und unser nachkomen vor aller meniglichen, das der erbar Sebolt Schreyer aus besonder andacht und liebe, got dem almechtigen zu lobe, der hochgelobten junkfrauen Marie und dem h. himelfursten und peichtiger S. Sebolt zu ere, den christglaubigen, andechtigen menschen zu merer reizung ihrer andacht, sein auch frauen Margreten Camermeisterin, seiner eelichen wirtin, aller irer beder forfordern und allen glaubigen seelen zu hilfe und zu trost, uns in unser bruderschaft 40 gulden reinisch landswerung also bar dargezelt, gegeben und damit die nachgeschribene stiftung fundirt, gestift und begabt hat, weliche summ gulden wir zu guten dank angenommen und zu unser bruderschaft nutz bewendet und daruber dem obgenannten Sebolten Schreyer mit gemainer stimme in unser convocation zugesagt und versprochen haben, gereden, zusagen und versprechen ime auch fur uns und alle unser nachkommen in craft dits briefs, das wir furo zu ewig zeit got dem almechtigen zu lobe, Marie, seiner gebenedeiten und gesegeten muter und lobsamen junkfrauen, auch dem lieben heiligen beichtiger s. Sebolt zu ere auf sein, desselben s. Sebolts, abend in der pfarkirchen zu unser l. frauen und seiner capellen vor seinem altar durch den gemelten Schreyer gebaut, volbracht und geziert, weliche capell und altar, als das durch ein erbarn rat auch verwilligt und zugesagt ist, in s. Sebolts ere geweicht werden soll, vesper und ein ganze meten mit neun letzen zu gewonlicher zeit von ime, dem vorgemelten s. Sebolt, singen sollen und wollen und frue an seinem tag, der do albeg gefelt auf den neunzehenden tag des monats augusti, die fruemeß, auch das tagamt auf gemeltem seinem altar von ime singen sollen und wollen mit etlichen darunter gesprochen messen, sovil sich das fuglich erleiden mag, und zu beden gesungen amten und ändern messen die erste colect von s. Sebolt, die ander von oder fur die selen und die drite von der schidung unser liben frauen gesungen und gelesen werden sullen und nach dem letzten oder tagamt desselben tags, desgleich am abend nach der vesper in gemelter capellen ein placebo sprechen, darzu man der bruderschaft kerzen prennen sol, des obgenannten stifters, seiner hausfrauen, ir beder fordern und geschlechtes, auch aller glaubigen menschen seelen zu hilf und troste; auch sollen und wollen wir bestellen und verfugen soliches vest, jarzeit und begenknus s. Sebolts mitsamt seiner legend oder leben albeg einen suntag vor solichem seinem tage dem volk auf der canzel zu verkunden und zu bredigen; wer aber sach, das solch vest, jarzeit und begenknus an einem suntag gefiele, also das derselb suntag gefeiert oder sunst daran in der gemelten pfarkirchen gepredigt wurd, so solt am suntag davor allein die verkundung seines vestes, jarzeit und begenknus bescheen und sein legend oder leben an gemeltem seinem tag dem volg auf der canzl gebredigt werden, desgleichen auch alle sonntag des

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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)