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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

et altare dicte capelle in honore prenominati s. Sebaldi confessoris et sanctorum quatuordecim auxiliatorum, Floriani m., s. crucis, Mauricii sociorumque eius m. et Vrsule sodaliumque eius virg. et m. et ipsius dedicacionis sollemnia, que erit prima et maior semper ipsa die s. Sebaldi, statuimus peragenda. Unde cupientes, ut prenominata capella congruis honoribus frequentetur et in edificiis et structuris suis in esse conservetur et ut cristifideles eo libentius confluant ad eandem, quo ex hoc donis spiritualibus conspexerint se esse refectos, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi omnibus vere penitentibus contritis et confessis, qui in nativitatis, circumcisionis, epiphanie, parasceves, resurrectionis, ascensionis, corporis domini nostri Jesu Cristi ac penticostes et omnibus beate Marie virginis festivitatibus, beati Joannis baptiste ac apostolorum omnium et in comemoratione fidelium animarum necnon singulis dominicis diebus per circulum anni et ipsius dedicacionis ecclesie et patronorum altaris festivitatibus ecclesiam ipsam devote visitaverint et ad ipsius conservationem manus adjutrices porrexerint, quadraginta dies criminalium et unum annum venialium misericorditer in domino relaxamus. In cuius rei testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum Auguste vicesima secunda die mensis junii anno domini 1507[1].

Item Sebolt Schreyer hat in gemelter s. Sewoltscapellen zu Gmund ein mansgestul machen lassen, nemlich zu hinderst derselben und gegen dem altar über vier stend von vorham holz, vornen mit einem behalter von aichem holz zu einer knie- oder leinpank, darein man die zugehorung des altars verschleust und auf der seiten under dem venster auch vier stend von vorhem holz on ein lein- oder kniepank, alles mit Schreyer- und Camermaisterschilten verzeichent und hat alles gecost 14 gulden rh., so er Caspar Teuber, burgermeister und kirchenmeister gemelter unser lieben frauen pfarr, darinnen solche capellen steet, zalt hat.

Item Sebolt Schreyer hat zu seiner capeln in Gemund ein vergult s. Seboltsbild, unden mit einem Schreyerschilt, alles in holz geschnitten, machen lassen, auch ein verglaste tafeln, daran geschriben stet die weihung mitsamt dem ablas deroselben capellen und altars auch das heiltum, so er in gemeltem altar hat verschliessen lassen, unden mit Schreyers- und Camermaisters schiltlein, weliches s. Seboltsbild mitsamt der gemelten tafeln darunter an deroselbigen capellen soll aufgemacht werden zu ainem zaichen, das solichs s. Sebolts capeln ist, auf das man den an demselben ende wisse zu eren und solichs pild mitsamt der tafeln in 1500 und achten iar gemacht, cost ob vier gld. reinisch, weliche tafeln verlaut, wie hernach:

Als man zalt nach Cristi unsers l. herrn gepurt 1507 am mitwoch Marcelliani, den andern tag des monats junii, ist diese capellen geweicht


  1. Auch von diesem Ablaßbrief ließ Schreyer zwei Vidimus fertigen eines für sich, das andere für die Pfarrkirche zu Gmünd.
Empfohlene Zitierweise:
Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/21&oldid=- (Version vom 1.8.2018)