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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

schloßtein mit eißenwerk machen und mit gehut[1] nach notdurft vergissen sol, albeg also zu beleiben; und solicher schilt[2], so nachvolgend geschigt ist worden, hat an der preiten einen statschuhe gehabt und zu Nurmberg am messing one das eisenwerg gewegen sibenzehethalbs pfund und gecost bei drithalb gulden reinisch landswerung.

Item Sebolt Schreyer hat fur soliche obgemolte capellen ein eisen gitter[3] mit einer eisin gegitterten tur machen lassen, so am gewicht gewegen hat neun zentner und 38 pfund und gecost 37 guldin 4 pfund 10 dl. und zu drinkgelt 2 pfund, mer davon unz gen Gmund zu furen zwen guldin 6 pfund 18 pfenning und fur zwen messen Schreyerschilt oberhalb solichs gitters, außerhalb der capellen in die mauern zu machen 1 guldin, tut alles in summa, so im 1509. jar aufgemacht ist, 41 guldin reinisch 10 schilling 10 haller in gold.

Item so hat der vorgemelt Sebolt Schreyer das fensterwerk oder glasfenster gemelter capellen, so one das formwerg und pogen 24 gros pleter, in 6 zeil überzwerch geteilt, nemlich in ieder zeil 4 pletter, in die hohe gehabt, [machen lassen] und hat solichs vensterwerg alles außerhalb vier pletter, so neben einander in den vier metteln zeilen, die driten in der hohe, sein sollen, von scheuben zu machen angedingt Dietrichen Beringer, glaser zu Gmund, laut einer zettel, so sie bede den pflegern gemelter kirchen uberantwurt haben, auch ander zweier zetel, den ein ider dem andern einen seiner hantschrift überantwurt hat, lautend wie hernach:

Item Sebolt Schreyer ist mit meister Dietrichen, glaser, einig worden, also das er das fenster machen sol von guten scheuben und großem plei und auf beden seiten das plei verzinen; auch soll er das mitsamt den vier plettern, so im Schreier von geprenntem glas schicken wurd[4], vleißig einsetzen und an orten mit verstreichen, unden und oben, mit keilen und in der mitten ein ides plat mit dreien eißnen stenglein vleißig und nach notdurft verwaren, alles auf sein costen, ausgenomen die gemelten eisnen stenglein und keil, die sol im Schreier darzu verordnen, und so solich glas gemacht ist, sol ein ganze scheuben für ein scheuben und die halben alle, wie die geprochen sind in-, under- oder


Kaiser Friedrich I. setzte ihnen wegen der vor Mailand bewiesenen Tapferkeit noch zwei goldene Granatäpfel und eine Aethiopierin ins Wappen.

  1. Es dürfte wohl dasselbe sein, was in anderen Nürnberger Urkunden mit »kut«, »küt« (vgl. Tuchers Baumeisterbuch, herausgegen von Weech und Lexer, pag. 116) bezeichnet wird. So erbittet z. B. im Jahre 1521 die Priorin von Pillenreuth vom Rate Steinplatten vom »Hohelperck« zu einem Kellerbau, weil der harte Wendelsteiner Stein »das kutt« nicht annimmt.
  2. Er befindet sich heute noch am Schlußstein des Gewölbes der alten Sebalduskapelle. Wir dürften wohl kaum fehl gehen, wenn wir annehmen, daß er in der Gießhütte Meister Peter Vischers, des Freundes Schreyers, entstand.
  3. Jetzt nicht mehr vorhanden.
  4. Die Glasgemälde wurden also in Nürnberg hergestellt.
Empfohlene Zitierweise:
Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)