Rachel Ruysch,
geb. zu Amsterdam 1664, gest. 1750.
Blumenstück. Auf einer Marmortafel steht eine mit den schönsten Blumen gefüllte Glasvase, neben welcher mehrere Pfirsiche, Apricosen,[1] Zellernüsse und blaue Weintrauben liegen.
Rachel Ruysch war Schülerin des Wilhelm van Aelst, und wurde 1706 nach Düsseldorf an den Hof berufen. Ihre Blumenstücke sind schön componirt, von vieler Kraft, und angenehmem Colorit.
Cornelius de Heem.
Fruchtstück. Auf einem, mit blauem Sammet bekleideten Tische erblickt man Pfirsiche, Melonen, Marillen, Weintrauben und ein Glas Wein.
Cornelius de Heem, Sohn des Joh. de Heem, machte sich fast eben so berühmt als sein Vater. Das Matte, Polirte und Durchsichtige seiner Crystall- und Silber-Gefässe wusste er täuschend vorzustellen.
Bartholomaeus Manfredi,
gest. 1615 zu Rom.
Ein Concert. Mehrere Männer und Frauen (in Lebensgrösse) führen auf verschiedenen Instrumenten ein Concert auf. Einige von ihnen begleiten die Instrumente mit Gesang.
Manfredi empfing 1590 bei Circignano Unterricht, und folgte der Manier des Michel Angelo da Carravaggio. Gewöhnlich malte er Musik- und Soldaten-Gesellschaften.
Johann Lingelbach.
Ein Seehafen, wo eben Soldaten eingeschifft werden, mit schöner Architektur und reichhaltiger Staffage.
Johann Weenix.
Conversationsstück. In einem Garten hat sich bei einem Standbilde eine Gesellschaft niedergelassen, worunter sich eine junge Dame in blauem Gewande auszeichnet, welche, die Laute spielend, vor ihrer Freundin und einem, am Boden lagernden Herrn steht, dessen Kopf im Schoosse der Letzteren ruht. Die übrige Gesellschaft unterhält sich mit Musik und Gesang, während ein Mädchen und ein Diener Wasser aus dem nahen Brunnen schöpfen.
Arthur van der Neer,
geb. 1619, gest. 1683.
Eine Landschaft im Mondscheine. Man erblickt in der Ferne eine Stadt, welche der Mond beleuchtet, dessen Wiederschein sich im Wasser des Vorgrundes spiegelt.
A. van der Neer’s Nachtstücke sind ausgezeichnet schön, und besonders glücklich war er in Beleuchtung derselben. Seine Winterlandschaften und Feuersbrünste sind nicht minder zu schätzen.
Maximilian Speck von Sternburg: Verzeichniss der von Speck’schen Gemälde-Sammlung, Teil 1 (1827). Eigenverlag des Autors, Leipzig 1827, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Specksche_Gem%C3%A4ldesammlung_1827.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)