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den Dichter durch Ideenverwandtschaft zu Verwünschungen über den ersten Schiffer, und zur Verfluchung des gesammten Seewesens, V. 9–20. Der muß eine eherne, unerschrockene und gefühllose Brust gehabt haben, welcher zuerst ein zerbrechliches Boot der tobenden See vertraut; (merk’ auf die Gegensätze!) und allen Meergefahren Hohn sprach, den Regen und Sturm bringenden Hyaden, (fünf großen Sternen an der Stirne des Stiers,) der Wuth des Notus, des Südwinds, der das adriatische Meer (Adria) am gewaltigsten bestreicht, und den Ceraunien, berüchtigten Klippen an Epirus Gestaden. Welche Scene! Hier das schwellende Meer, von[1] Stürmen empört! dort furchtbare Ungeheuer und toddrohende Felsen! Erschüttert von diesem Bilde zürnt der Dichter allen, die gegen die Natur und den Schluß der Götter handeln, heißt ihr Unternehmen gottlos, und leitet alles Unglück der Menschen davon ab, V. 21–40. Die Götter wollten durch die Kluft des Meers die Verbindung entfernter Länder verhindern. Umsonst! Ruchlose Schiffe schwimmen darüber hin. Der kecke Mensch achtet weder Gefahr noch Verbot. Der Sohn des Japetus, (Prometheus) durch Minervas Beystand zum Himmel erhoben, brachte in einem hohlen Stabe, den er am Sonnenwagen anzündete, das Feuer diebisch zu


  1. Vorlage: vom (Druckfehler, Seite 375)
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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_102.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)