Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 123.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

desselben nicht leiten, noch hemmen. Also überlaß der Leitung des Himmels, was du nicht ändern kannst. V. 43. Wer sagen darf: Ich lebte. Ohne Zweifel hatte Seneka diese Stelle im Gedächtniß, wenn er sagt: „Der ist der Glücklichste und ist im sichersten Besitze seiner Selbst, wer den morgenden Tag ohne Aengstlichkeit erwartet; wer sprechen kann: Ich lebte! steht täglich zum Gewinn auf.“ 46–48. Das Gute, was genossen ist, bleibt durch die Erinnerung, und kann nicht mehr entrissen werden. 49–52. Vom Glück aber erwarte ich kein bleibendes Gut, denn es ist veränderlich. 57–61. Um den Verlust äußerer Güter kann ich mich nicht zu sehr härmen, sollte mir im Sturm auch ein reiches Schiff mit Waaren aus Tyrus und Cypern untergehen, noch viel weniger werde ich zu niedrigen Bitten oder zu habsüchtigen Gelübden mich herablaßen, um einem drohenden Verluste vorzubeugen. Dann, wenn auch alles stürmt, Aufruhr ist im Aegäermeer, werde ich mich furchtlos einem doppelrudrigen Boot, einem kleinen Schiffe, anvertrauen, und, gewiß des himmlischen Schutzes, hoffen, das Ziel meiner Reise zu erreichen, indem die Luft für mich sich günstig wenden und Pollux mir beystehen kann.


IV. 3.

In dieser Ode, die an Melpomene (die Muse der

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_123.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)