Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 214.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Mit Gram von seinem Schlosse
Sieht es der Pfälzerfritz,
Heißt springen auf die Rosse

20
Zwei Mann auf Einen Sitz.

Mit eng gedrängtem Volke
Sprengt er durch Feld und Wald,
Doch ward die kleine Wolke
Zum Wetterhimmel bald.

25
Sie wollen seiner spotten,

Da sind sie schon umringt,
Und über ihren Rotten
Sein Schwert der Sieger schwingt.
Vom Hügel sieht man prangen

30
Das Heidelberger Schloß,

Dorthin führt er gefangen
Die Fürsten sammt dem Troß.

Zu hinterst an der Mauer,
Da ragt ein Thurm so fest;

35
Das ist ein Sitz der Trauer,

Der Schlang’ und Eule Nest;
Dort sollen sie ihm büßen
Im Kerker trüb und kalt,
Es gähnt zu ihren Füßen

40
Ein Schlund und finstrer Wald.


Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)