Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 293.jpg

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trinkt.“ – „Gewiß,“ sagte die Stadtschreiberinn, „man findet ihn in der Residenz nicht besser.“ – „Das muß wahr seyn,“ fuhr der Major fort, „unsere Frau Wirthinn versteht die leckerste Zubereitung desselben aus dem Fundament.“ – „Ich habe ihn,“ nahm der Fürst das Wort, „sogar bey Hofe nie besser getrunken.“ – „Man spürt wohl,“ bemerkte der Kommerzienrath, „daß daran nicht das mindeste gespart ist.“ – „Sie sind allzugütig, Sie belieben zu scherzen, Sie beschämen mich, Sie müssen eben mit der schlechten Bewirthung vorlieb nehmen,“ replicirte Sabine in Einem Athem.

Während dieser geistreichen Unterhaltung war die erste Tasse getrunken. Das Kammermädchen, das auf der Lauer stand, trat dann schnell hinzu, um das kleine Gefäß hinweg zu nehmen, und es durch die Hausfrau noch einmal füllen zu lassen. Da gab es dann neue Weigerungen. Einige Frauen hatten die Tassen umgestürzt, andere das Löffelein quer überhin gelegt, zum Zeichen, daß sie an der empfangenen Gabe genug hätten und nichts weiter verlangten. Sie erklärten sich zugleich, nicht mehr im Stande zu seyn, eine zwote Tasse zu zwingen, indem der Kaffee viel zu stark wäre, und ihnen Hitze oder Kopfweh verursachen würde. Die gastfreundschaftliche Sabine ließ alle diese Entschuldigungen

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_293.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)