Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 303.jpg

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trat an deren Stelle. Trotz den Einwendungen des entlarvten Fürsten thaten die Husaren ihre Schuldigkeit und führten ihn ab. Der Oberamtmann selbst entfernte sich, um seinen bisherigen Gönner in gute Verwahrung zu bringen.

Nun erst erfüllte Schaam, Verdruß, Unwille und Zorn die Gemüther der Gesellschaft. Mit großen Opfern hatten sie gewonnen, was man gewöhnlich unentgeldlich erhalten kann, nehmlich Spott und hämische Nachrede. Sie fühlten es mit Schmerz, wie lächerlich sie vor der Welt erscheinen mußten, und fanden nichts, womit sie sich über ihr Benehmen rechtfertigen oder entschuldigen konnten. Mans sah einander an und schwieg, weil man nichts zu sagen wußte. Gerne hätten sie alle den abgefeimten Schurken geschmäht und verdammt, gerne durch Verwünschungen ihre empörte Galle besänftigt, wenn sie damit nicht auch sich selbst hätten anklagen müssen. Der Regierungsrath, welchem die Bestürzung des gestörten Kränzchens nicht unbemerkt bleiben konnte, bedauerte, als ein feiner Mann, daß er die Gesellschaft so unangenehm habe stören müssen, und bat, man möchte sich wieder setzen und die Spiele beendigen, allein Niemand hatte Lust, ihm zu gehorchen. Die Oberamtmänninn erklärte, sie müßte nun heimgehen, da ihr Mann zu Hause sey. Das war die Loosung zu einem

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_303.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)