Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 306.jpg

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stellte man Wagen und Pferde im Wirthshaus ein, und Conradi mit seinen Gästen und den Kriegsknechten überfiel das Kränzchen auf die Art, wie oben gemeldet worden.

Nachdem der Regierungsrath in Conradis Hause sich ein wenig von der beschwerlichen Reise erholt und mit den reichlichen Ueberbleibseln seines neuen Gastfreunds sich gütlich gethan hatte, dankte er für die Bewirthung und nahm Abschied. Er begab sich in die Wohnung des Oberamtmanns, um dort den Gefangenen in Empfang zu nehmen, und ihn, wohl verwahrt durch die Bedeckung der Husaren, noch in dieser Nacht abführen zu lassen.

Sabine sah den Regierungsrath ungern aus ihrem Hause gehen. Sie weissagte sich nichts Gutes von der Ankunft ihres Vaters, und war, so lange noch ein Fremder im Zimmer sich befand, vor seinen Vorwürfen sicher. Sobald aber alle Fremden sich entfernt hatten, war sie ohne Schutz dem ganzen Unwillen beyder Männer ausgesetzt. Ihr Vater nahm auch sogleich das Wort: „Wie ich sehe, weißt du deine Gäste recht wohl zu bewirthen. Da steht ja alles noch im größten Ueberfluß, gethürmt auf Tellern und Platten liegt noch das köstlichste Konfekt, auch stehen noch fremde Weine in versiegelten Bouteillen da. Schade, daß die Gesellschaft auf eine so unerwartete und unwillkommene Art gestört

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_306.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)