Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 350.jpg

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ein Spottgeld, und kam in möglichster Bälde wieder im Dorfe an.

Kaum war seine Ankunft ruchbar geworden, als ihn Jedermann fragte, wie’s ihm ergangen sey; allein er schwieg gegen Jedermann und gab wenig Bescheid. Des andern Tags Abends ging er in die Schenke, und eine Menge Bauern versammelten sich dort, in der Hoffnung, Michel werde bey einem Glase Wein gesprächiger und offener werden. Unter den dort erscheinenden, war auch der böse Hans, der nicht anders dachte, als der Handel sey mißglückt, und sich einen köstlichen Genuß versprach: „Nun, so erzähle doch, Michel, wie ist es dir ergangen? hast du deine Geisen wohl untergebracht? Du mußt schnell verkauft haben, daß du sobald wieder heim gekommen bist?“ Solche und ähnliche Fragen wurden in Menge an unsern verunglückten Abentheurer gerichtet; er aber saß schweigend, schmunzelte freundlich vor sich hin, und ließ sich sein Gläschen wohl schmecken, ohne der Neugier der Anwesenden ein Genüge zu thun. Diese aber wurden immer ungehaltener, und endlich forderte ihn der Schulze selbst auf, sein geheimnißvolles Stillschweigen zu brechen. „Herr Schulze, erwiederte Michel darauf, es ist nicht gut von solchen Dingen reden; denn es gibt Leute, die neidig sind, wenn man ein Glück gemacht hat, und

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Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_350.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)