Seite:Taschenbuch von der Donau 1824 353.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ab. Staunen und Verwunderung der Leute ging vor ihm her, und bedenkliches Kopfschütteln derselben folgte ihm. Einige frugen, andere warnten, viele verspotteten ihn. „Der wird,“ sagten manche, „die Reise in die Schweiz machen mit seinen Geisen, wie jener Narr, der in Venedig Pferde verkaufen wollte.“ Indeß zog Hans mit philosophischer Ruhe fort, hatte unterwegs dieselben Schwierigkeiten, wie sein Nachbar vor ihm, aber auch dieselbe Hoffnung, jedoch bey seinem endlichen Eintritt in die Schweiz auch die nehmliche – Täuschung. Als er nehmlich seine Geisen auszubieten anfing, hieß es: „Es ist schon so ein Narr dagewesen, wie Ihr. Wer zum Teufel hat Euch denn weiß gemacht, daß die Schweiz ein Geisenmarkt für Euch Schwaben sey?“

Hans merkte nun gleichfalls, daß er betrogen, und, was ihn noch mehr schmerzte, in seine eigne Schlinge gefallen sey. Er mußte, um größern Schaden zu verhüten, um jeden Preis verkaufen, und berechnete seinen Verlust, nach einem geringen Anschlag, auf einige hundert Thaler. Eine so beträchtliche Strafe mußte er der Bosheit zahlen. Das schlimmste für ihn war, daß er seinen Schaden nicht decken konnte, wie Michel, und daß sein Unstern sogleich bekannt werden mußte, weil er das Erborgte nicht, wie er verheißen, bey seiner

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Neuffer (Hrsg.): Taschenbuch von der Donau 1824. Stettinische Buchhandlung, Ulm 1823, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Taschenbuch_von_der_Donau_1824_353.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)