Seite:Temme Die Volkssagen der Altmark 099.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


die Stadt Rheinsberg in der Mark. Wobei es denn auch wohl zu beachten, daß diese Stadt schon in alten Zeiten zum öftern Remus- oder Remsberg ist genannt worden, so wie denn auch der Fluß an derselben eigentlich nicht Rhein oder Rhin heißt, wie er gewöhnlich ausgesprochen wird, sondern Rhem, und jene Insel, auf welcher man das Grab gefunden, von Alters her bis auf den heutigen Tag Remus-Burgwall von den Einwohnern genannt wird.

Beckmann histor. Beschreibung v. Brandenburg. Th. 2. S. 421 f.


11. Der Stein bei Stolzenhagen.

Auf dem Stolzenhagischen Felde unter dem Amte Müllenbeck in der Mittelmark, nicht gar weit von dem Wandelitzischen See, liegt ein ungeheuer großer Stein, der mehrere Fuß tief in die Erde hineingeht, und oben einen tiefen eindringenden Eindruck von einer sehr großen und starken Manneshand hat. Die fünf Finger kann man noch ganz klar und deutlich erkennen. Von diesem Stein erzählen die Wandelitzer, daß er in alten Zeiten an der anderen Seite des Wandelitzer Sees gelegen habe. Dort hat damals ein großer und ungeheurer Riese gewohnt, der den Stein aufgehoben, und zum Beweis seiner großen Stärke mit seinen fünf Fingern hineingegriffen, daß sie sich darin abgedrückt, ihn dann auf die Hand genommen, und hoch über den ganzen See hinweggeworfen, daß er an der andern Seite desselben niedergefallen.

Beckmann histor. Beschr. v. Brandenburg. Th. 2. S. 377.


12. Die sieben Steine bei Morin.

Unweit des Städtchens Morin in der Neumark stehen auf dem Felde sieben große Steine beisammen, nur die sieben Steine genannt. Nach der Sage sind dieß sieben junge

Empfohlene Zitierweise:
Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen der Altmark. Nicolai, Berlin 1839, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Temme_Die_Volkssagen_der_Altmark_099.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)