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Rostbeef und Pudding dampft, der Porter schäumt,
Und sein Rezept schreibt lächelnd der Quacksalber.
Die Taschendiebe drängen. Gauner quälen
Mit ihrer Höflichkeit. Der Bettler quält

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Mit seinem Jammeranblick und Gewimmer.

Vor allem quält die unbequeme Tracht,
Der enge Wespenrock, das steife Halsband,
Und gar der babilonisch hohe Thurmhuth.

Mac-Gregor.
Da lob’ ich mir mein Plaid und meine Mütze.

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Ihr thatet gut, daß Ihr die Narrenkleider

Vom Leib’ geworfen habt. Ein Douglas muß
Im Aeußern auch ein Schotte seyn, und heute
Lacht mir das Herz im Leib’, wenn ich Euch schaue,
Euch alle, in der lieben Schottentracht.

Maria.

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Erzählt mir was von Eurer Reise, Douglas?


Douglas.
Zu Wagen fuhr ich bis an Schottlands Grenze.
Das ging mir viel zu langsam. In Old-Jedburgh
Nahm ich ein Pferd. Ich gab dem Thier die Spor’n.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_006.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)