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Ihr Ritter.
     (Mit verstelltem Ernste.)

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Jedoch was soll das arme Mädchen machen

Mit all den alten, reichen Maurenkleidern?

Die Dame.
Giebt’s keine Maskenbälle, süßer Spötter?

(Gehn vorüber.)


     (Zwey Ritter gehn im Arm gefaßt.)

Der Erste.
Dem alten Herrn sah man den Aerger an,
Als ihm der Diener, mit gekreuzten Armen,

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Des Bratens Unfall in der Angst berichtet.


Der Zweite
     (Spöttisch.)
Das war noch nichts. Er biß sich blau die Lippen,
Als Carlos laut den wilden Schweinskopf lobte,
Und scherzhaft drollig den Propheten schalt,
Der seinem Volk’ ein solch Gericht versagt hat.

Der Erste.
     (Gutmüthig.)

600
Aus lieber Dummheit that’s der alte Schlemmer,

Dem Wein und Bratenduft den Sinn umnebelt.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)