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Der junge Fiedler.
     (Schmeichelnd.)
Nur eins noch sag’ mir, dein Verstand ist ja
So fein, wie eines Fiedelbogens Härchen;
Und du bist ja der Klügste von uns allen,
Du stehst ja zwischen uns, so wie dein Brummbaß

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Großmächtig stehet zwischen unsern Geigen –

Doch du bist auch so brummig wie dein Brummbaß –
O sag’ mir doch: warum denn Don Gonzalvo,
So hastig und so ängstlich auf uns einsprang,
Als wir den hübschen Maurentanz, den Zambrah,

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Aufspielen wollten, und warum statt dessen

Hieß er den spanischen Fandango spielen?

Der Alte.
     (Mit selbstgefällig pfiffiger Miene.)
He! he! das weiß ich wohl, doch sag’ ich’s nicht;
Denn so was spielt schon in die Politik.

(Sie gehn vorüber.)


     (Man hört im Schlosse Don Enriques Stimme.)

Don Enrique.
Ich hab’ genug an einem Fackelträger.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_173.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)