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Und heil’ge Männer haben heil’ge Zwecke,
Und brauchen Gold für ihre Kirchenkelche,
Und brauchen Wein, um sie damit zu füllen.
Ihr merktet nicht daß ich die Volte schlug?

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Ich gab Euch gute Karten, und da trumpft

Nun Euer Herz die Dame, und den König,
Den Alten, trumpft Ihr lustig mit dem Kreuz;
Und morgen ist das Spiel gewonnen, morgen,
Dann gratulir’ ich Euch zu Eurer Hochzeit.

Don Enrique.
     (Andächtig gen Himmel schauend.)

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Ich danke dir, du Vater in der Höh’!


Don Diego.
Ja, freylich in der Höh’, denn luftig schwebt er
Am hohen Galgen, zu San Salvador.

(Sie gehn ab.)


     (Almansor tritt auf.)

Almansor.
Die buntgeputzten Fledermäus’ und Eulen
Sind nun vorbey geflirrt. Recht widerlich

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Drang mir in’s Ohr ihr heiserharsches Schrillen,

Und athmen konnt’ ich kaum in ihrer Näh’.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Tragödien nebst einem lyrischen Intermezzo. Dümmler, Berlin 1823, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tragoedien_nebst_einem_lyrischen_Intermezzo_178.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)