Seite:Ueber Mainz (1792).pdf/148

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Weihrauch, den ihm das Publikum streut. Er ist ganz Meister seiner Kunst. Ein Friedrich von Oestreich, ein Otto von Vittelsbach, ein Oberpriester, ein Graf Wintersen, ein Baron Wildenhain, ein Falstaf sind Hauptrollen dieses Mannes, die er auf das genauste nachahmt. Man hat ihm in der Sonnenjungfrau den Vorwurf gemacht, er habe seinen Oberpriester von Iffland kopiret. Ein Mann, wie Koch, hätte das warlich nicht nöthig. Nicht minder lobenswürdig sind die Bemühungen des Hrn. Porsch. Graf Klingsberg ist eine seiner Hauptrollen. Ich sah ihn noch den Rolla, Rekau, Pfarrer Ehrmann, Meinau, Albrecht in der Agnes, den Fürsten in Elise von Wallberg und den Hofrath im Frauenstand spielen, und alles rechtfertigte das Urtheil, welches ich schon, ohne ihn gesehen zu haben, von ihm gehöret hatte. – Unter denen, die sich am meisten um die hiesige Bühne verdient gemacht haben, steht Hr. Krist oben an. Er ist der Lehrer aller jüngern Schauspieler, und besitzt in dieser Kunst ungemein viele praktische und theoretische Kenntnisse. – Die geschickte Direktion der Oper durch Hrn. Stegmann verdient nicht minder angemerkt zu werden,

Empfohlene Zitierweise:
Anonym (= J. N. Becker): Ueber Mainz. In Briefen an Freund R.. , Auf einer Rheininsel [= Frankfurt/Main] 1792, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ueber_Mainz_(1792).pdf/148&oldid=- (Version vom 22.11.2023)