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Im Jahre 1767

Hat derselbe

2.) in dem Waldberger Forst auf den zur Streife beorderten Jägers Sohn von Waldberg Johann Geyer, und

3.) in dem waldischen Jagdbezirk auf den Jägerknecht Anton Farison die Flinte losgebrannt, nicht minder

4.) noch selbigen Mittag den Eustach Layd Meßner zu Steinenkirch unter den förchterlichsten Ausdrücken todt zu schießen, oder das Haus abzubrennen geschworen, dessen schwangeres Eheweib aber, welcher er das gespannte Gewehr auf die Brust gehalten, und zweymal abgedrücket, in den äußersten Schrecken versetzet, die Behausung aber durch Einschlagung aller Fenster beschädiget. Bald darauf und

5.) hat sich derselbe sammt seinen Kameraden einer tirkheimischen Jäger- und Bauern-Streife, welche in dem Dorf Simnach den sogenannten Buben Andreas Mayr aufgehoben, auf die vermessenste Weise entgegen gesetzet, da er unter dieselbe zum öftern Feuer gegeben, den Jäger von Angelberg an dem Kopf und rechten Arm verwundet, die Streife selbst aber bis nacher Ettringen verfolget hat.

     Eben so, und

6.) ist derselbe nach den vorhandenen Inzüchten den zween minsterhausischen Jägern Balthasar Prem, und Georg Miller begegnet, da er mit seinen Kameraden dieselbe im Forst umrungen, zu Boden geworfen, mit Schlägen empfindlich gezüchtiget, und ihrer Dienstgewehre beraubet hat.

im Jahre 1768.

     Hat Hiesel

7.) mit noch 3 Kameraden gegen Leonhard Schenk Jäger vom Wald die muthwilligsten Excesse verübet, da er denselben genöthiget, in dem Wirtshause zu Schnerzhofen einzukehren, sodann aber mit einer viehischen Unart angefallen, und mit dem Tode, oder Abbrennung seiner Hütte bedrohet.

     Noch zügelloser wurde Hiesels Bosheit, da er

8.) im Christmonat des nämlichen Jahres mit 14 bewaffneten Kameraden an dem Franz Joseph Laner Beständner auf dem Hauser Hofe unweit Minsterhausen die greulichste Rache verübet.


Ein falscher Argwohn, daß dieser Mann einen Wilderer erschossen habe, trieb ihn zu dem abscheulichsten Vorsatz an, seine Wuth an selbem ganz zu erschöpfen: er überfiel ihn daher in dem Stadel, wo er eben mit

Empfohlene Zitierweise:
unbekannt: Urgicht und Urtheil des in der Hochfürstlichen Residenzstadt Dillingen durch das Rad hingerichten Mathias Klostermayer oder Landverrufenen Erzbösewichts des Baierischen Hiesel.. Verlegts Johann Leonhard Brönner, hochfürstl. Bischöffl. akademischer Buchdrucker, Dillingen an der Donau 1771, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Urgicht_und_Urtheil.pdf/4&oldid=- (Version vom 13.12.2023)