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Eine interessante Crustaceenform aus der
Trias der Vogesen.
Von
Anton Handlirsch.
Mit Tafel I u. II.
(Eingelaufen am 23. Juli 1913.)

In einem Steinbruche des Grumbachtales unterhalb des Ortes Bischmisheim bei Saarbrücken fand Herr Dr. Paul Kessler in den grünblauen Tonlinsen, welche in der unteren Hälfte des Voltziensandsteines liegen und dem oberen Buntsandsteine angehören, drei Exemplare einer anscheinend noch ganz unbekannten Crustaceenform, deren Beschreibung er mir freundlichst übertrug. Aus brieflichen Mitteilungen Dr. Kesslers entnehme ich, daß außer diesem Fossil in den gleichen Schichten nur Estherien vorkommen, während im Voltziensandsteine selbst neben Landpflanzen und Süßwassertieren auch brackische und stellenweise rein marine Tierformen zu finden sind. Jedenfalls dürfte die Annahme berechtigt sein, daß sich der feine blaugrüne Schlamm, in welchem die schönen Fossilien liegen, in Süßwassertümpeln oder höchstens in brackischen Wässern ablagerte. Vermutlich lebten unsere Krebse, welche mit gut entwickelten Ruderbeinen versehen sind, aber einen unten flachen oder vielleicht sogar etwas konkaven Körper besaßen, nach Art des Apus am Grunde der Wässer, im Schlamme wühlend, aber doch auch schwimmend.

Obwohl der Erhaltungszustand der Exemplare auf den ersten Blick recht dürftig erschien, gelang es doch, durch wiederholte sorgfältige Untersuchung unter Anwendung der verschiedensten Beleuchtungsmethoden eine hinlängliche Summe morphologischer Details zu ermitteln, welche es nunmehr gestatten, ein wenigstens halbwegs

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Anton Handlirsch: Eine interessante Crustaceenform aus der Trias der Vogesen. Alfred Hölder, Wien 1914, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VZBG_64_001-008.djvu/1&oldid=- (Version vom 1.8.2018)