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lincken Hand mit dem Daumen und zweyten, und mit dem zweyten und dritten Finger. Diese gewöhnliche Finger-Setzung bey den Trillern, ist Ursache, daß der lincke Daumen besonders geschickt wird, und daher nebst dem zweyten Finger fast das meiste in der lincken Hand zu thun hat.

 §. 11.  Einige pflegen auch in Tertien einen doppelten Triller mit einer Hand zu üben; diese können sich nach Belieben unter den bey Fig. XLII. in der ersten und zweyten Tabelle befindlichen Exempel unterschiedene Arten von solchen doppelten Tertien-Trillern auslesen. Auch diese Uebung, man bringe es nun so weit als man wolle, ist wegen der Finger nützlich; ausser dem aber lasse man sie bey der Ausführung lieber weg, wenn sie nicht recht gleich und scharf sind, ohne welche zwey Puncte kein Triller gut seyn kan.

 §. 12.  Wenn der oberste Ton eines Trillers auf einen halben Ton fällt, und der unterste auf der untersten Reihe Tasten ist, so ist es nicht unrecht mit dem übergeschlagenen lincken Daumen und dem zweyten Finger den Triller zu machen. Fig. XXVI. Einige Personen pflegen auch zu ihrer Bequemlichkeit, zumahl, wenn das Grifbrett hart ist, mit der rechten Hand die Triller mit dem dritten und fünften oder zweyten und vierten zu machen.

 §. 13.  Der Triller über einer Note, welche etwas lang ist, sie mag hinauf oder herunter gehen, hat allezeit einen Nachschlag. Wenn nach der Note mit dem Triller ein Sprung folgt Fig. XXVII. (a), so findet der Nachschlag auch statt. Wenn die Noten kurtz sind, so leidet ihn eine darauf folgende steigende Secunde allezeit eher (b), als eine fallende (c). Da bey gantz langsamer Zeit-Maaß folgende Arten Noten (d) einen Nachschlag vertragen, ohngeacht die geschwinde Folge nach den Puncten die