Hochmeister mit königlicher Macht in seinem Lande bekleidet war, so war er doch keineswegs unumschränkter Monarch. Der teutsche Kaiser, der in damaligen Zeiten als Herr der Welt betrachtet wurde, übte hier seine Macht so gut aus, als in manchen andern Ländern Europas. Bey Goldast[1] kommt eine Urkunde vor, wo der große Kayser, Friedrich II, all das Land ein Stück seiner Staaten nennt, das Konrad von Massovien den Rittern geschenkt hatte, und auch dasjenige, was sie in der Folge erobern würden. Der Hochmeister Hermann von Salza, suchte eine eigene Bestätigung bey dem Kaiser für die Eroberungen des Ordens, die ihm auch in eben dieser Urkunde ertheilt wird. Bey Schütz finden sich noch mehrere Beyspiele von der Ausübung der kaiserlichen Macht gegen Preußen und den Orden. Im Jahr 1335[2] entstand
J. N. Becker: Versuch einer Geschichte der Hochmeister in Preußen. C. G. Schöne, Berlin 1798, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Versuch_einer_Geschichte_der_Hochmeister_in_Preu%C3%9Fen.pdf/110&oldid=- (Version vom 9.6.2018)
- ↑ Reichshandlungen p. 168. u. s. f.
- ↑ Alle hier und in der Folge angeführten Urkunden stehen bey Duellius in historia Ordinis teutonici, im Anhange. Vergl. auch Mathaei analecta medii aevi. tom. V. p. 62. Lünig. specil. eccles. P. I. cont. I. p. 60. Pfeffinger in Vitriario illustrato. I. 1213. II. 923. 929.