Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 005.jpg

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schämen und nicht seiner Landsleute Stirnrunzeln befürchten, wenn er sie mit dem, was ihre Altvordern in der Provinz, – die noch keine Sagensammlung besitzt, – bekannt zu machen beabsichtigt.

Wenn aber auch selbst dieses nicht beachtet werden sollte, so versetzen uns doch wenigstens dergleichen Erzählungen in die schuldlosen Jahre der Kindheit, führen uns auf die Plätze, wo wir in der blühenden Natur, auf Triften und in Hainen bei des Frühlingsbeginn, bei der Ruhe an schwülen Sommertagen im wohlthätigen Schatten, bei’m Obstlesen im fruchtreichen Herbst, oder bei schneestürmenden Nächten in trüben Wintertagen, in der rusigen Bauernstube am flackernden Kamin, aufmerksam diesen Mähren horchten und sich feuerhauchende Drachen, scheußliche Lindwürmer, wie andre befiederte, beschuppte, wolletragende, oder beborstete Ungeheuer, Riesen, Zwerge, Feen und Zauberer, Erscheinungen, Geister und Gespenster, unserer Phantasie zeigten und sich lebhaft vor unsere Augen stellten.

Anlangend aber die Denkmale, welche an irgend ein alterthümliches Ereigniß erinnern, so rütteln sie nicht selten den Forschergeist aus dem Schlafe,