Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 026.jpg

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Im Ganzen aber enthalten diese Volkssagen immer eine Lehre und Warnung, indem sie entweder den Teufel, (d. i. das Böse, was wir fliehen sollen), wie er die Menschen zu umgarnen und zu verderben strebt, aufstellen, wie von guten Gottheiten gute Menschen belohnt und böse bestraft werden, wie Arme Glücksgüther erwerben und Reiche solche verlieren, wie man sich vor Lastern hüten und der Tugend nachjagen soll, andeuten, und endlich lassen sie uns in einem Spiegel ein unverwischtes Bild von der Anschauungs- und Auffassungsgabe, Religion, Charakter, Denk- und Handlungsweise unserer Vorfahren und jener alten, oft zur Ungebühr gepriesenen Zeiten, erblicken, wobei denn wohl Mancher der Jetztwelt ihr Dichten und Trachten nach Güthererwerbung oben angestellt finden wird, doch – raunt hier ein Alraune ihm heimlich in’s Ohr: „daß er dieserwegen nicht mit stolzem Kopfschütteln auf seine biedern Altvordern herabblicken, sondern in seinen eigenen Busen fühlen solle.“