Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 033.jpg

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seine Feuerblicke und fielen endlich ostnördlich auf die majestätische St. Petri- und Paulkirche. Da konnte er nun nicht länger seinen Zorn zügeln, sondern ergriff einen Fels, den er nach dem Tempel schleuderte, um ihn zu zertrümmern. Allein entweder hatte er in seiner Jugend die Turnstunden vernachlässiget, oder hatte die Molkenkur ihn mitgenommen, oder lähmte ihn eine höhere Macht; kurz das Felsstück erreichte sein Ziel nicht, sondern sank auf der Hälfte der Luftreise nieder, zersprang in mehrere Stücke und nur das Wenige, was seine hohe Hand am stärksten gefaßt und sich so zu sagen eingeklammert hatte, blieb bei Hennersdorf als ein Denkmal für die Afterwelt liegen.


III. Der Schatz auf dem Oybin.

Auf der Stelle des Oybin, wo der rüstige Jäger Owate bekanntlich jenen gräulichen Bär erlegte und wo auf dem Platze, wo es geschehen war, zur Erinnerung, Quahl Freiherr von Berka, ein hölzernes Jagdhaus im Jahr 1211 erbaute, legten die Herren vom Burgberge bei Zittau, fast zwanzig Jahre später – weil rauben leichter ist, als arbeiten – ein Raubschloß daselbst an, von welchem sie die vorbei reisenden Kaufleute plünderten, und die ganze Gegend beunruhigten, bis endlich Zittau’s Bürger, müde dieses Unwesens, vor Burgh zogen und dieses Raubschloß zerstörten, das jedoch 1312 von einem Herrn von Leippa wieder vester erbaut und das Handwerk noch fleißiger und ernstlicher betrieben wurde, wo es denn für ihre ritterliche Nahrung – mit richtigern Namen