Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 193.jpg

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Einer derselben wurde wiederum zurückgebracht, die andern beiden, deren Säbel und Taschen man im Busche fand, kamen, wahrscheinlich durch Hilfe der Bauern, glücklich davon. Der Unglückliche ward nach kurz gehaltenem Standrecht an der Stelle, wo sich gegenwärtig der Stein befindet, an einem Schnellgalgen aufgehängt. Wahrscheinlich haben seine in Sachsen zurückgebliebenen Kameraden – indem man es damals mit der polizeilichen Aufsicht eben nicht so genau nahm und sich um die Eingewanderten nicht sonderlich kümmerte – oder jene mit dem Pferdeverkauf der Deserteure zufriedengestellte Bauern diesen schlichten Stein als Denkmal errichtet.


XCIII. Der Feuermann.

Auf dem, bei dem eine und eine halbe Meile von Budissin entfernt liegenden Marktflecken Baruth, nahgelegenen sogenannten Schaafberge zeigt sich in der Andreasnacht zur gewöhnlichen Geisterstunde ein Feuermann, welcher weit und breit seine prasselnden Flammen schleudert.

Hier ist in einer großen eisernen Truhe ein unermeßlicher Schatz vergraben, auf welchem Behälter eine kleine Schatulle von Ebenholz, mit Elfenbein ausgelegt, steht.

Ein Graf v. Gersdorf, Besitzer dieses Guthes, ließ in der letzten Hälfte des 17ten Jahrhunderts unter Leitung eines sachkundigen Jesuiten daselbst nachgraben. Nach langen Mühen und Hindernissen, welche körperliche und gespenstische Wesen dem Sachgelingen entgegenstellten, gewahrte man endlich die Truhe, worüber man sofort dem Grafen Bericht erstattete. Dieser begab sich gleich an den