Seite:Volkssagen und volksthuemliche Denkmale der Lausitz 203.jpg

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laß und träge die Arbeit; Alles ging den Krebsgang. – Der Hausherr entließ daher seine Brötlinge und nahm neue, die nicht besser waren. Er wurde betrogen und bestohlen, und aus der Stockung entstand ein förmlicher Geschäftsstillestand; so daß er sich genöthiget sah, mit dem ihm einzig überbliebenen Sechsspänner selbst zu fahren. Dieß war nun freilich besonders für ihn, der nur gute Tage erlebt, in seinem Bereich, was sein Herz begehrte und seinen Augen gelüstete, sich hatte verschaffen können, ein gewaltiger Unterschied. Seine Frau war übrigens auch gestorben und er stand kinderlos ganz allein. Nicht minder bemühten sich seine Anverwandten, um nur seine bis jetzt noch unverschuldet liegenden Grundstücke baldigst zu besitzen, ihn in ein unordentliches Leben zu verwickeln, das ihm um so mehr behagte, weil er aus Unwillen über seinen Rückgang in Lüsten und Genüssen aller Art Zerstreuung suchte. Sein früherer Dünkel verwandelte sich in rohen, stürmischen Trotz, leidenschaftlich liebte er Spiel und Trunk, fluchte, tobte, lärmte, schimpfte, lästerte, kümmerte sich nicht um Gott und sein Wort, und trieb so mehrere Jahre dieses Schand- und Sündenleben. Einst kehrte er am grünen Donnerstage vom Budissiner Jahrmarkte mit seinem Gespann nach Hause, als ein furchtbares Gewitter aufzog. Die Pferde scheuten sich vor den kreuzenden Blitzen und wild rollenden Donner. Peter rasaunte schrecklich und ließ seinen Grimm ob der Durchnässung an den unschuldigen Thieren aus. Endlich rief er in der äußersten Wuth: „Ich wollte, daß euch und mich der Donner erschlüge!“ Da öffnete sich auf einmal