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Adolf Oberländer
Von
Karl Voll
(Nachdruck ist untersagt.)     

Die Münchener „Fliegenden Blätter“ haben unter den deutschen humoristischen Blättern die stolzeste und ehrenvollste Vergangenheit. Auch sie sind ein Kind jener starken satirischen Bewegung, die durch die europäische Kunst seit dem Wiener Kongreß gegangen ist, und die, wie man heute getrost sagen darf, einen großen Teil des Allerbesten hervorbrachte, was im neunzehnten Jahrhundert überhaupt geschaffen worden ist. Die Entstehung der „Fliegenden Blätter“ gehört dem Ende der vierziger Jahre an, wo die politischen Triebkräfte in Deutschland so viel Geist, leider aber auch so viel Unglück auslösten. Sie haben den Kampf gegen Bureaukratie und Reaktion tapfer mitgekämpft.

Jedoch hat nicht nur die lebhafte Freude an der Karikatur, wodurch die ganze Epoche ausgezeichnet war, ihnen zum Leben verholfen, sondern auch eine ganz besondere Richtung der damaligen Kunst. Die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts hat mit ausgesprochener Vorliebe und größtem Glück die Zeichnung an sich gepflegt. Dieser Vorliebe ist nicht nur die Wiedererweckung

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Karl Voll: Adolf Oberländer. Westermann, Braunschweig 1905, Seite 807. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Voll_Adolf_Oberl%C3%A4nder.djvu/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)