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Augen kaum – hinter ihr kamen seine Mutter und Annie.

*      *      *

Den Abend wachte der Oberst bis über Mitternacht hinaus, er konnte sich die lange Abwesenheit seines Adjutanten nicht erklären. Sollte ihm etwas zugestoßen sein? Sollte er seinem Leben ein Ende gemacht haben? Die seltsamsten Unglücksmöglichkeiten durchkreuzten das Hirn des besorgten Mannes. Gegen halb Eins hörte er ein Pferd über die Straße rasen. Die Gangart desselben war ungleich, als ob es ohne Führung dahineile; es war die Gangart eines Pferdes, das seinen Reiter abgeworfen hat.

Der Oberst eilte hinaus, zu sehen, was es gab, auf das Ärgste gefaßt.

Aber nein, das Ärgste war noch nicht eingetreten, wenngleich etwas sehr Arges.

Er hörte Swoyschins Stimme unten vor dem Hause, seine Stimme, aber mit etwas Fremdem in ihrem Klang.

Die Stimme war heiser, die Artikulation schwerfällig, unbeholfen.

„Herr Gott!“ rief der Oberst aus, „der Bursch ist betrunken.“

Was war vorgefallen, wie war es zu dem Rausch gekommen?

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Ossip Schubin: Vollmondzauber. Stuttgart: J. Engelhorn, 1899, Band 2, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vollmondzauber.djvu/258&oldid=- (Version vom 1.8.2018)