Warumb halten sie sich nicht mit demut an das rechte heubt vnd ordenliche öberkeit / Die auffrur ynn den baurn ist gestrafft / Solt man aber den auffrur ynn den Fürsten vnd herrn auch straffen / Jch acht / es solten gar wenig Fürsten vnd herrn bleiben / Wolan Gott gebe / das der Türcke nicht zu solcher straffe meister werde Amen.
Am ende / wil ich gar freundtlich vnd treulich geraten haben / wenns dahin kompt / das man widder den Turcken streiten wil / So wolte man sich ia so rüsten vnd drein schicken / das wir den Turcken nicht zu geringe halten / vnd stellen vns / wie wir Deudschen pflegen zu thun / komen daher mit .xx. odder .xxx. tausent man gerüstet / Vnd ob vns gleich ein glück bescheret würd / das wir gewinnen / haben wir keinen nachdruck / setzen vns widderumb nidder vnd zechen ein mal / bis widder not wird. Vnd wie wol solch stück zu leren ich vngeschickt bin / vnd sie selbs freylich besser wissen odder yhe wissen solten. Weil ich aber sehe / das man sich so kindisch dazu stellet / mus ich dencken / das entweder die Fürsten vnd vnser Deudschen des turcken macht vnd gewalt nicht wissen noch gleuben / odder kein ernst sey widder den Turcken zu streiten / sondern villeicht / wie der Bapst bis her mit dem namen des Türckisschen krieges vnd ablas / das gelt aus Deudschen landen geraubt hat / also wollen sie auch / dem Bepstlichen exempel nach / itzt vns auch vmbs gelt nerren.
Darumb ist mein rat / das man die rüstung nicht so geringe anschlahe / vnd vnser armen Deudschen nicht auff die fleischbanck opffere. Wil man nicht
Martin Luther: Vom kriege widder die Türcken. , Wittenberg 1529, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Vom_kriege_widder_die_T%C3%BCrcken0057.jpg&oldid=- (Version vom 20.8.2021)