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der todten Natur, wie in der organischen und sittlichen, nicht so wie das Metall allein auf gewisse Erdstriche eingeschränkt; eigenthümliche Schönheiten hat gewiß jedes Land, nur gewöhnlich ahnet derjenige, der es bewohnt, sie am wenigsten. Mancher, glaube ich, würde gern seine Strandhütte verlassen, um vielleicht 20 Meilen weiter in einem fremden Lande das Meer zu erblicken. – Hiezu kommt, daß es Menschen genug giebt, die die Naturschönheiten und alle Güter des Vaterlandes herabsetzen, die baare Münze etwa ausgenommen, weil sie sonst ja keine Gelegenheit hätten ihren Reisen in fremde Länder einen Werth zu geben. Ich bin überzeugt, lägen die Gegenden des Ambothenschen Kirchspiels 100 Meilen weiter, sie wären vielleicht hier bekannter, als sie es jezt sind. Die Felsen des berühmten Plauenschen Grundes sind nicht höher und nicht schroffer, als es die an den Ufern der Windau sind, deren ich bey der Beschreibung der Gegend um Wormsahten gedachte, und ein durch solche Felsen gezwängter ansehnlicher Strom, hat eben so seine Schönheiten,

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Ulrich von Schlippenbach: Malerische Wanderungen durch Kurland. C. J. G. Hartmann, Riga und Leipzig 1809, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:VonSchlippenbachMalerischeWanderungenDurchKurland.pdf/44&oldid=- (Version vom 13.12.2020)