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Seite:Wackernagel Geschichte der Stadt Basel Band 1.pdf/344

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Gulden gab er noch siebentausenddreihundert behufs Lösung von Waldenburg, Honberg, Olten und Reigoldswil und rechnete dazu ferner die fünfzehnhundert Gulden, die er für die Steuer und das Gericht zu Kleinbasel, unter Lösungsrecht des Bischofs, gegeben hatte. So ergab sich eine Gesamtkaufsumme von neunundzwanzigtausendachthundert Gulden, und für diesen Betrag verkaufte das Hochstift am 6. April 1392 die Stadt Kleinbasel eines steten festen ewigen Kaufes an Bürgermeister und Rat.

In kläglichem Tone redet der Administrator Friedrich von der Armut und Krankheit des Bistums, die ihm nicht möglich machen, Kleinbasel zu behaupten. Aber dem Hochstift gilt diese Stadt nichts mehr; um seine alte Heimat am Rheine ist es doch geschehen; so klammert es sich an die äußeren Herrschaften und läßt Kleinbasel fahren, damit es jene wieder gewinne. Auch sie werden freilich schon nach wenigen Jahren in die Gewalt der Stadt gelangen.

Auf der andern Seite stehen die Verhandlungen, die noch mit Oesterreich wegen Kleinbasels zu führen waren. Die Preisgabe dieser Stadt durch die Söhne Leopolds geschah in den Zeiten der ersten Bestürzung nach der Niederlage. Daher Herzog Albrecht, als er die Vormundschaft über seine Neffen übernommen hatte, beim Basler Domkapitel einen Protest gegen die Uebergabe des Pfandes Basel einreichte. Die große Abmachung von 1391 wegen Abtretung des ganzen Bistums an Oesterreich ließ dann diese Kleinbasler Angelegenheit ruhen; aber als sie sich zerschlagen hatte, erneuerten die Herzoge ihre Reklamationen. Sofort nach Abschluß des Kaufes im April 1392 schrieb Leopold an den Rat von Basel und wahrte seine Rechte. Der Rat antwortete ablehnend, schickte dann aber den Domherrn Franz Boll an den herzoglichen Hof zur Besprechung der Sache. Hiebei ergab sich, daß Oesterreich mit den zweiundzwanzigtausend Gulden, die ihm Rat (siebentausend) und Bischof (fünfzehntausend) gezahlt, nicht zufrieden sein wollte, trotz der Abrede von 1375. „Mich dünkt nit anders, denn daß sie auf etwas guts gangen; wie vil das sige und waz das sige, das went sie nit harus lassen“ schrieb Boll. Um Kleinbasel selbst und etwa ein Preisgeben dieser Stadt handelte es sich für Basel schon nicht mehr, sondern einfach um das Maß des zu zahlenden Schweigegeldes. Und auf dieser Grundlage gingen nun die Verhandlungen weiter. Mit der Kleinbasler Sache wurden verbunden die alten von Seiten der Herrschaft stets neu erhobenen Beschwerden wegen der bösen Fastnacht, und da sich Basel in der Tat zu Mehrleistungen geneigt zeigte, sofern dann dieser lästige Handel endgiltig bereinigt würde, kam es im November

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/344&oldid=- (Version vom 1.8.2018)