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Seite:Wackernagel Geschichte der Stadt Basel Band 1.pdf/358

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seiner Krönung, alle von Wenzel oder seinen Vorfahren verliehenen Rheinzölle von Basel bis zum Meere aufhob.

Nebenbei ist zu bemerken, daß die Kanzleien beider Könige Basel nicht zu den rheinischen Städten rechneten; sowohl Wenzel als Ruprecht richteten ihre Schreiben an Basel, Bern, Solothurn und die andern Eidgenossen zusammen.

Im Juli 1401, auf dem Reichstage zu Mainz, konnte der Straßburger Deutschordenscomthur Johann von Preußen dem Ruprecht endlich melden, daß Bischof und Stadt Basel ihn für ihren König zu erkennen sich entschlossen hätten; Ruprecht erwiderte diese Botschaft mit Anordnung einer Konferenz in Basel auf 8. August, zur Erledigung der Sache. Noch informierte sich der Basler Rat in Straßburg darüber, in welcher Weise die rheinischen Städte vor der Huldigung ihre Stadtfreiheiten gewahrt hätten. Dann fand die Zusammenkunft statt.

Gesandte des Königs waren der Reichslandvogt im Elsaß Schwarz Reinhard von Sickingen, der Straßburger Comthur Johann, der Hagenauer Schultheiß Volmar von Wickersheim. Auf Grund der Verhandlungen dieses Tages konnten dann die Briefe ausgewechselt werden. Durch feierliche Urkunde vom 28. August 1401, ausgestellt in Amberg, nahm König Ruprecht die Stadt Basel in seinen und des Reiches Schirm und bestätigte ihre Rechte, Gnaden und Freiheiten; am Tage darauf konfirmierte er im einzelnen die wichtigen Privilegien König Wenzels über die Reichsvogtei und über Erhöhung der Pfandsumme auf dem Reichszoll. Basels Gegenbrief ist vom 26. September datiert. Bürgermeister und Rat versprachen darin, den Herrn Ruprecht für einen römischen König und zukünftigen Kaiser zu halten und ihm gehorsam zu sein; jedoch tun sie dies „mit gutem willen“ d. h. freiwillig, „wie doch wir nüt eines richs stat sint.“ Diese bedingte Huldigung, bei der das Wesen ihrer Stadt als einer Freistadt deutlich zum Ausdrucke kam, leisteten sie an des Königs Statt dem Schwarz Reinhard von Sickingen und trafen mit diesem noch ein besonderes Abkommen. Als Freistadt nämlich war Basel dem Reiche außer zu christlichen Heerzügen nur zum Dienst über Berg d. h. zur Kaiserkrönung in Rom, verpflichtet; von diesem Dienst eines bewaffneten Geleites kaufte sich nun Basel durch Zahlung von dreitausend Gulden los, nicht nur für den jetzt im Herbst 1401 bevorstehenden Romzug, sondern auch für den Fall, daß der Zug erst später ausgeführt werden sollte.

Diese Abmachung über den Romzug, der dann doch nicht zu Stande kam, — denn Ruprecht gelangte 1401 nur nach Oberitalien, kehrte „ohne

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Rudolf Wackernagel: Geschichte der Stadt Basel. Erster Band. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1907, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wackernagel_Geschichte_der_Stadt_Basel_Band_1.pdf/358&oldid=- (Version vom 1.8.2018)