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Bischof Johann VI. von Salhausen schreibt über die Gründung des Donathsteiches zu Wilschdorf in seinem auf Schloß Stolpen abgefaßten Rechenschaftsberichte folgendes:

„So haben wir im 1510. jare vorm Kariswalde obir Wilßdorff ein teich gebauet, Sankt Donathsteich genandt, darinnen kein Hecht ist, es kann auch kein fisch daraus weg gehenn, dorain man alle jar bey 1000 schock ierige Karpichen umb Sankt Georgenstag setzen mag, sich dorinnen biß uff Galli zu erstrecken lassen, uff dieselbe Zeit man ihn wieder ablaßen, und den Samen uff die Zeit rauß nehmen, und in andre Teiche setzen, das er dorinne, weil derselbe teich nicht fließwasser hatt, nicht erstecke, und den Teich von stund an wieder zusetzen muß. Der Stifft kann diesen teich umb 600 fl. nicht entperen“. –

Der Sankt Donathsteich zu Wilschdorf gehört heute in weitester Umgegend von Stolpen zu den schönsten und bestgepflegten Teichen. Wenn er gefischt wird, so kommen Schaulustige aus allen benachbarten Orten herbei, und Hunderte von Neugierigen und Fischliebhabern stehen dann am Ufer des jahrhundertalten Sankt Donathsteiches.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_080.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)