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Rettungsarbeiten bei und hatte den Trost, doch noch den einen seiner verunglückten Söhne gerettet zu sehen und unter den Lebenden zu wissen. Pastor Jacob schreibt hierüber in seinen „Erinnerungen“ wörtlich folgendes: „Als ich den geretteten der beiden Brüder Zimmermann aus Harthau Tags darauf in der Stadt Wehlen besuchte, wohin man ihn nebst seinen vier Unglücksgefährten gebracht hatte, eilte der Vielgelittene, so schwach er auch war, sogleich von seinem Lager auf mich zu und fiel mir, vor Freuden weinend, um den Hals. Welch ein Wiedersehen! Nie werde ich dasselbe vergessen!“

Der gerettete Carl Zimmermann ist den älteren Bewohnern Großharthaus noch sehr wohl bekannt. In Harthau, wo er nach dem durchlebten Unglücksfalle auch ferner ansässig und wohnhaft war, ist er später als Schulkassierer und Schlachtsteuereinnehmer des Ortes Jahrzehnte hindurch in aller Treue tätig gewesen und war ein hochgeachteter Mann in der Gemeinde. Auf dem Kirchhofe zu Großharthau findet man sein Grab.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_185.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)