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Kirche und der Bahnlinie Dürröhrsdorf–Stolpen. Diese alte Schanze, welche im Jahre 1429 den Hussiten bei der Belagerung der Burg Stolpen und des von ihnen später zerstörten Städtchens Jockrim als Lagerplatz und Festung diente, war sehr umfangreich. Der Altertumsforscher Preusker beschreibt dieselbe in seinem Werke: „Blicke in die vaterländische Vorzeit“[WS 1] wie folgt:

„Die Schwedenschanze bei Helmsdorf östlich von Stolpen, am Katharinen-Wasser und der Wesenitz mit sumpfigen Wiesen gelegen, ward von den Hussiten allerdings benutzt, doch bei ihren flüchtigen Heereszügen wohl ebenso wenig als andere fälschlich Schwedenschanzen genannte heidnische Ringwälle erbaut und kann längst vorher ein solcher gewesen sein, zumal da die Ueberreste jenen ähnlich scheinen. Die Helmsdorfer Schanze hat rundliche Form und über 800 Schritte Umfang, der Wall ist 17 Schritte breit, 10 Schritte hoch und der Graben 7 Schritte breit.“ –

Kirche zu Helmsdorf im Jahre 1904.

Der größte Teil der Helmsdorfer Schanze ist heute in Acker- und Wiesenland umgewandelt worden. Den ehemaligen Wallgraben erkennt man deutlich an einem kleinen Wiesengrunde, der sich hinab in das Wesenitztal senkt und durch den ein grabenähnliches Bächlein, das Sankt Katharinenwasser genannt, murmelnd zieht. Der Platz, welchen heute die Helmsdorfer Kirche und der sie umgebende Friedhof einnehmen, ist einst ebenfalls ein Teil der alten Schanze gewesen und war ursprünglich vom Walle mit eingeschlossen. – Die Gründung der Helmsdorfer Kirche fällt in eine sehr frühe Zeit. Man vermutet, daß der Meißnische Bischof Sankt Benno ihr Gründer gewesen sei, der hier eine Kapelle, die der Sankt Katharina geweiht war, gegründet habe. Doch es soll schon vor Bischof Benno an dieser Stätte ein Gotteshaus gewesen sein. (Vergl. „Neue Sächs. Kirchengalerie“, Band Ephorie Pirna, Seite 555 und 556[WS 2]) – Die Helmsdorfer Kirche führt von altersher den Namen Sankt Katharinenkirche. Das am

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe Karl Preusker: Blicke in die vaterländische Vorzeit., Leipzig 1843, Band 2, S. 233 Google
  2. Siehe SLUB Dresden
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Bernhard Störzner: Was die Heimat erzählt. Arwed Strauch, Leipzig 1904, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Was_die_Heimat_erz%C3%A4hlt_(St%C3%B6rzner)_210.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)