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herabfallen läßt, nähert sich dem Gigerltum. Manschettenknöpfe sind Sache des Geschmacks.

Zum Frack und Smoking gehört nicht die lange Uhrkette, sondern das Chatelaine, der kurze, frei herabhängende Uhranhänger ähnlich dem „Bierzipfel“ der Studenten. –

Gehen wir über zur

Körperpflege.

Ebenfalls ein Buch ließe sich darüber schreiben. Wir wollen aber nur das erörtern, was man „Zeitfragen“ nennen könnte.

Ein grober Irrtum ist es, Puder und Schminke rundweg zu verdammen. Eine Dame, die einen fettigen Teint hat, kann geradezu unappetitlich wirken. Legt sie Puder auf, wird sie nur gewinnen. Wohlgemerkt: Der Puder darf nie so stark aufgetragen werden, daß er schon weithin leuchtet! Man vermeide besonders jene Pudersorten, die einen lila Schimmer der Haut verleihen. Ein kräftig-rosa Puder eignet sich für zarte Gesichter. Für gelblichen Teint stellen die Fabriken (auch für Sonnenbräune) Puder „bräunlich“ her. Dieser fällt am wenigsten auf, macht die Haut „matt“ und gibt ihr ein frisches Aussehen.

Wer sich pudert, muß das ganze Gesicht, auch Stirn, Nase, Kinn und die sichtbaren Halspartien überpudern. Es gehört Übung dazu, dies so zu tun, daß jedes Zuviel vermieden wird. Die Puderquaste ist ziemlich unpraktisch. Ein großer Wattebausch tut bessere Dienste, denn der Puder darf nicht nur aufgestäubt werden, sondern man muß ihn in die Haut einreiben. Die Angst, daß Puder den Teint verdirbt, ist unnötig. Jede Dame sollte nur vermeiden, sich morgens mit kaltem Wasser zu waschen. Das Wasser muß lau sein. Ein Zusatz von Borax ist sehr zu empfehlen; ganz leichtes Reiben der Gesichtshaut beim Abtrocknen ebenfalls.

Da ich nun einmal bei der Morgenwäsche bin, meine Damen, gestatten Sie mir ein offenes Wort: Viele, sehr viele von Ihnen wollen das Haar nicht feucht werden

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Wie benehme ich mich?. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1921, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_benehme_ich_mich.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)