Seite:Wie der Bauer im Hohenlohischen sein Hornvieh erzieht, füttert und mästet.pdf/13

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Verbesserung des Futters und durch zu frühe Körnerfütterung fett gemacht wird, fällt bald wieder von seinem Fleische, besonders wann er auf den Trieb kommt, indeß jener, der lange Zeit gestanden ist, und allmählig gemästet wurde, weit getrieben werden kann, ohne abzunehmen und magrer zu werden, vielmehr wird er während des Triebs, so lange er auch dauern mag, noch gewölbter und fleischichter.

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 So sehr sich nun die Bauern der genannten Gegenden die Erziehung, Fütterung und Mästung ihres Zug- Melk- und Mastviehs angelegen seyn lassen, so sorgfältig vermeiden sie alles, was ihre Mühe, die sie auf ihr Vieh verwenden, vereiteln könnte. Äusserst selten werden die Zugochsen über ihre Kräfte angestrengt; nie werden denselben Lasten aufgeladen, die ihre Kräfte übersteigen, nie werden sie mit Gewalt getrieben, sondern man läßt sie ihren Gang fortgehen, wie sie wollen, sie mögen am Wagen oder am Pfluge ziehen. Peitschen führt man zwar in der Hand, gebraucht sie aber nicht zum Schlagen. Jedem Knecht, der sein Zugvieh mit Gewalt und zu stark antreibt, wird diese Verfahrungsart von seinem Herrn verwiesen; ja viele führen nicht einmahl Peitschen, sondern treiben ihr Zugvieh nur durch Zurufen an. Eben