Seite:Wie der Bauer im Hohenlohischen sein Hornvieh erzieht, füttert und mästet.pdf/8

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riechend mache. Dieser Korb voll kurzes Futters muß aufgefressen seyn, ehe man ihm anders Futter gibt. Ist er aufgezehrt, sodann wird jedem Stück langes, untergeschütteltes Futter aufgesteckt, so viel man mit zwey Händen fassen kann. Ist nichts mehr von diesem übrig, so wird das Vieh zur Tränke ausser dem Stall geführt. Nach der Tränkung wird ihm wieder ein Korb voll kurzes Futter eingeschüttet, und wenn es mit diesem fertig ist, steckt man eine gute Hand voll langes Futter auf, und läßt es sodann ruhig liegen, bis zur andern kommenden Futterzeit. Auf diese Art wird bey jeder Futterzeit gefüttert das ganze Jahr hindurch. Nie bekommt das Vieh das Heu oder Grummet lauter, sondern immer mit Stroh vermischt; sollte auch der Bauer noch so viel Heu oder Grummet haben, so steckt er keines allein auf, damit das Vieh nicht genäschig werde und rauheres Futter verachte, wenn er genöthigt ist, dieses ihm zu geben. Mit dieser Fütterung werden jedesmahl 2 Stunden zugebracht, eine vor dem Tränken und eine nach demselben. Die Futterzeit ist aber im Winter Morgens um 5 Uhr, und Abends um 3 oder 4, nachdem der Tag kurz oder lang ist; im Sommer aber wird diese Futterzeit