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Seite:Wilhelm Löhe - Sieben Vorträge über die Worte JEsu Christi vom Kreuze.pdf/138

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Fußes Leuchte und ein Licht auf Seinen Wegen gewesen wäre. Er spricht aber auch Psalmenverse aus, die Ihn besonders beschäftigen, ohne Zweifel um uns in die Gemeinschaft Seiner heiligen Gedanken und Seines Ergehens zu bringen: Die Verweisung auf die Psalmen weist uns auf die Lichter, die in Seine dreistündige Dunkelheit Licht bringen, und uns anleiten können, den Wegen Seiner Seele ein wenig nachzugehen und uns desto beßer in Seinen Kampf und Sieg zu vertiefen. Ihr, meine lieben Brüder, werdet aufgefordert, zu diesem Zwecke für euch selbst die genannten Psalmen zu lesen und zu betrachten: süße Passionsfreude, vermengt mit Wehmuth, Reue und Leid, werdet ihr bei solcher Beschäftigung finden, durch dieselbe tüchtig und geschickt werden, am Kreuze JEsu bei Seiner siegreichen Vollendung zu stehen. Während ich euch aber also berathe, und Segen des Rathes verheiße, erkenne ich wohl, daß es Zeit ist, auf das letzte Wort des HErrn JEsus selbst einzugehen, und dasselbe zu erwägen. Bei diesem Geschäfte werde ich euch vor allen Dingen das Wortverständnis zurecht zu legen haben, dann aber zeigen, was in den Worten ausgesprochen liegt, was der HErr mit diesen Worten that, in welcher Weise Er’s gethan hat und wie unser Weg zur Ewigkeit dadurch erhellt wird.

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 Hört man die Worte: „Vater, ich befehle meinen Geist in Deine Hände,“ so klingen sie wie ein Gebet, wie eine Bitte an den ewigen Vater, daß Er sich Seines Sohnes in dem nun bevorstehenden Augenblick des Todes annehmen möge. Viele Tausende haben seit dem ersten Charfreitag in ihren täglichen Gebeten und in ihren Sterbensnöthen dem HErrn JEsus nachgesprochen,