Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/137

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bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben.) Abendmahl von Herrn Götz gereicht, Gebet von C. R. Fuchs gesprochen. In die Sacristei, wo ich den Ordinationsschein erhielt. C. R. Fuchs hat mir recht wohl gefallen. Und Gott sei Lob und Dank. Amen.

 „ Das Wort, daß nicht später wieder genommen würde, was ich habe, fiel hart auf mich. Dazu auch was C. R. Fuchs als Gaben von Oben mir erbetete: ‚Klarheit, Herzlichkeit‘. Amen.“

 Nachdem die Feierlichkeit vorüber war, und Löhe mit den Seinen aus der Kirche gieng, nahm ihn seine Mutter mit sich, um ihm einen Fischerring (Ordinationsring) zum Andenken an diesen Tag zu kaufen, worüber Löhe noch in seinen letzten Lebenstagen erfreut war, wie jedesmal, so oft er es erzählte. Auch einen Kelch schenkte ihm seine Mutter an diesem Tage, auf welchem die Worte: „Wer will mich scheiden von der Liebe Gottes? Röm. 8, 38. 39“, eingraviert waren, während die Patene die passende Stelle Joh. 21, 15-17 als Inschrift trug. Wie oft und viel gebrauchte Löhe dies ihm so werthe Geschenk!

 Noch am Abend dieses Tages kam er wieder in seiner Vaterstadt an.

 Gehoben von dem Bewußtsein der in der Ordination empfangenen Gnade schreibt er an seinen Freund Kündinger: „Ganz ins Geheim sei Dirs gesagt und werde als inwendig in meinem Herzen ruhend weiter nicht besprochen; ich spüre eine Befestigung meines Glaubens seit meiner Ordination. Fahre fort, Herr Gott, heiliger Geist, im rechten einigen Glauben uns zu heiligen und zu erhalten, denn es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde, welches geschiehet durch Gnade, Deine Gnade. Wir legen unser Herz vor Dich offen