Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/187

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oder ob er ohne Untersuchung, auf fremde Anregung, geklagt habe. Es gehen viele Gerüchte, auch nicht die Apostel und der Herr selbst sind von nachtheiligen Gerüchten unberührt geblieben. 2. Cor. 6, 8. – Wer auf geradem Wege kann das Wohlgefallen aller gewinnen, auch Christus selbst konnte es nicht dahin bringen. Luc. 2, 34. 35. – Darum bittet der Unterzeichnete dringend, nicht jede Klage über ihn für Wahrheit anzunehmen. Er steht ja gerne zur Verantwortung bereit und begehrt keinen seiner Fehler zu läugnen. – Und eben darum, weil er sich eines guten Willens bewußt ist, hat es ihm schmerzlich wehe gethan, daß ihm, der zum ersten Male angeklagt ist, ehe er sich noch verantwortet hatte, sogleich mit Einschreitung von Seite des königlichen Consistoriums gedroht wurde, da doch die väterlichen Vormünder der Kirche für diejenigen keine Furcht sein dürfen, deren voller Ernst es ist, der Sache Gottes und seiner Kirche zu dienen.

 „Beigelegt habe ich ein Zeugnis des königlichen Pfarramts dahier, welchem in dieser Sache wohl auch eine Competenz zustehen wird.

 „Gewiß werde ich auf die Rüge des königlichen Decanats hin desto mehr Inhalt und Ausdruck meiner Predigten in Acht nehmen, Gott um vermehrte Liebe bitten und, so viel an mir liegt, Friede halten mit Jedermann.

 „Mit herzlicher Ehrerbietung und voller, schuldiger Hochachtung

Eines Decanats gehorsamer 
Wilh. Löhe.“