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drei unterschriebenen Zeugen, mich freiwillig von meinem christlichen Glauben zu trennen und meiner Mutter zu folgen.

 Nürnberg, den 21. November 1834.

Friedrich Heinrich Sulzberqer. 
Als Zeugen: Dr. Reuter, 
Helferich, 
A. Volck. 


An Herrn Professor K. v. Raumer.


Lauf, 9. September 1835. 

 Theurer Vater!

 Ich bitte Sie, strenges Gericht über diese meine elenden Predigten[1] zu halten und halten zu lassen. Ach ja, wie elend kommen sie mir vor. Ich fürchte mich wie ein Hund vor Schlägen!

 Ich habe heute Berufung als Verweser auf die zweite Pfarrstelle in Altdorf erhalten; gehe morgen nach Nürnberg und Fürth, meine Sachen in Ordnung zu bringen, dann wieder hieher. Freitag seh’ ich mich in Altdorf um – was zu machen. Ich habe gar keine Idee von Altdorf und einem Leben dortselbst. So viel weiß ich, ich will thun was meines Amts ist, mehr nicht; aber – ich kann’s nicht. Was thut man, wenn man in jungen Jahren sich vor Lauheit fürchten muß wie ein abgelebter Greis?

 NB. der Predigten wegen! In der Vorrede muß ich sagen, daß die drei letzten an Abendmahlstagen gehalten sind. Ich strauchle, ob ich als Anhang beigeben soll, was ich über


  1. Die V.-U.-Predigten sind gemeint.