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 Irren wir nicht, so wird auch manche Stimme aus den Gemeinden, welche durch die traurige Lage ihrer Hirten aufmerksam zu werden beginnen, sich mit unsern Stimmen vereinen. Wie viel Danksagung würde nicht bloß den Oberen entgegenkommen, sondern auch zu Gott aufsteigen, wenn die traurige Vereinbarung des Zwiespältigen am Altare geschwunden wäre.

 In tiefster Ehrfurcht verharren
 Eines Königlichen protestantischen Ober-Konsistoriums

unterthänigst gehorsamste
W. Löhe Pfarrer zu Neuendettelsau
E. Stirner  " in Fürth
F. Wucherer  " " Nördlingen
Fischer  " " Aufseß
Volk  " " Rügland
Rödel  " " Mengersdorf
Fischer  " " Artelshofen
Bauer, Katechet  " " Nürnberg
Semm, Verweser  " " Memmingen.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 Auch der Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde Neuendettelsau und der beiden Filialgemeinden reichten gleichzeitig Separateingaben ein, in welchen um Aufhebung der Abendmahlsgemeinschaft der zur protestantischen Gesamtgemeinde Bayerns gehörigen verschiedenen Konfessionsverwandten gebeten wurde. Diese Eingaben waren zwar von Löhe verfaßt, aber keineswegs in agitatorischer Weise von ihm hervorgerufen. Aus der Mitte der Gemeinde selbst waren ihm in der Zeit des drohenden Austritts aus der Landeskirche Vorstellungen gemacht worden, daß er Unrecht thue die Gemeinde zu verlassen, weil er ja nicht wissen könne, ob sie nicht Eines Sinnes mit ihm sei; es sei jedenfalls seine Schuldigkeit, die Gemeinde zu belehren. Diese Pflicht erkannte Löhe an und so unterrichtete er denn die Gemeinde über die Sachlage. Darauf hin erklärte der Kirchenvorstand dem Pfarrer seine Zustimmung und seine Bereitwilligkeit, durch eine gesonderte Eingabe die Bestrebungen des Pfarrers zu unterstützen. Eine große Anzahl von Familienvätern unterschrieb dieselbe.

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 393. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/399&oldid=- (Version vom 1.8.2018)